Jaja, das kommt von das – eine Buschexpedition
Kulturbunker Hainholz
5., 12. und 19. September 2021, jeweils 18 Uhr
Kaum ein anderer Künstler des 19. Jahrhunderts genießt eine solche Popularität wie Wilhelm Busch. Jeder meint Busch zu kennen, wobei sich die Kenntnis zumeist generationsübergreifend auf „Max und Moritz“ beschränkt. Dennoch ist das Klischee des Humorig-Kindlichen eine Täuschung, die das Abgründige, die absurde Logik und die nicht-lineare Dramaturgie der comichaften Bildergeschichten verdeckt. Diese Aspekte sollen in dem Musiktheater-Projekt mit zeitgenössischen künstlerischen Mitteln erlebbar gemacht werden. In der Begegnung mit der alltäglichen und doch so surrealen Welt Wilhelm Buschs, des tückischen Niedersachsen, sollen Buschs Geschichten nicht einfach nacherzählt werden. Im Sinne einer szenisch-musikalischen Collage begibt sich das Publikum auf einen Parcours und trifft auf merkwürdige und überraschende, idyllische oder beunruhigende Szenerien mit Figuren, die Buschs Welt entsprungen zu sein scheinen und sich wie in einem dreidimensionalen Bilderbogen nun einen neuen Platz suchen müssen. Musikalisch macht das Spektrum zwischen freien Klang- und Geräuschexperimenten, strengen kompositorischen Strukturen bis hin zu gelegentlichen stark verfremdeten ironischen Stilzitaten Buschs Werke zu einem aufregenden und vergnüglichen Hörabenteuer.
Als ergänzende Komponente ist ein generationsübergreifendes musiktheaterpädagogisches Vermittlungsprojekt geplant für eine generationenübergreifende Gruppe von rund 10-15 Personen bestehend aus Familien, Senior*innen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren. Die Zusammenstellung erfolgt per Ausschreibung.
In einem Tagesworkshop lernen die Teilnehmenden anhand verschiedener Stationen die musiktheatralen Elemente der „Busch-Expedition” kennen und entwickeln davon ausgehend eigene kleine künstlerische Miniaturen. Die Stationen thematisieren die Elemente Klang, Sprache, Szene, Kostüm und Malerei. Diese kleinen Miniaturen fließen direkt in die Generalprobe am selben Tag und in die Vorstellung am darauffolgenden Tag mit ein und brechen diese dadurch auf charmante Art und Weise auf.
Ein weiteres vermittelndes Element, welches vorab vorbereitet wird und von den Workshop- Teilnehmenden als Guides mit einbezogen wird, sind 2-3 „Hörstationen“, an denen mittels bereitgestellter Klangerzeuger oder der eigenen Stimme eigene Mini-Hörspiele gestaltet oder denen gelauscht wird.
Mitwirkende:
Christiane Ostermayer (Schauspielerin, Sprecherin)
Klaus Angermann (Schauspieler, Sprecher)
Jessika Zehnpfennig (Klarinette, Tänzerin)
Vlado Gorup (Akkordeon)
Jan Skorupski (Akkordeon)
Grazyna Przybylska-Angermann (Regie)
Elvira Freind (Kostüm)
Eva-Maria Kösters (Musiktheaterpädagogik)
Gefördert durch:
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Landeshauptstadt Hannover – Kulturbüro
Niedersächsische Sparkassenstiftung
Sparkasse Hannover
Sparkasse Schaumburg
Bürgerstiftung Hannover
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